Persönlichkeitsstörungen: Kurz erklärt
Wir sind einzigartige Persönlichkeiten, jede und jeder von uns. Es ist wunderschön, dass die Menschheit eine solche Vielfalt an Charakteren und Persönlichkeitsausprägungen aufweist. Wir alle haben Stärken und Schwächen, Macken und Ticks – die machen uns manchmal liebenswert und manchmal ecken wir damit an. Das führt dann schon mal zu Missverständnissen oder ernsten Konflikten.
Von einer Persönlichkeitsstörung sprechen wir aber erst, wenn eine Ausprägung das Miteinander und das tägliche Leben beeinträchtigt. Dann wird geschaut, ob alle Lebensbereiche dieser Person betroffen sind, wie schwer sich das auswirkt und in welche Merkmale die Persönlichkeitsstörung (aus sechs verschiedenen Persönlichkeitstypen) aufweist. Welche das sind, zeigen wir die kurz & knapp weiter unten.
Diese Störungen mit all ihren Details und Ausprägungen dienen der Orientierung, sie können nur von Fachleuten festgestellt und behandelt werden. Als Schubladen, in die wir andere Menschen stecken, sind sie nicht gedacht. Dieser Überblick hilft dir aber hoffentlich dabei, einzuordnen, ob du es in deiner Familie oder deinem Bekanntenkreis mit einer psychischen Störung zu tun haben könntest. Wenn du den Verdacht hast, dass eine Störung vorliegt, bitte such professionelle Hilfe.
Typen von Persönlichkeits-störungen
Persönlichkeitsstörungen werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO im Verzeichnis ICD-11 definiert und eingeteilt. Unterschieden wird nach sechs verschiedenen Persönlichkeitstypen je nach Schwere der Beeinträchtigungen verschiedener Persönlichkeitsfunktionen.
Pessimismus, negative Grundhaltung, mangelnde Emotionsregulation sowie Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, starke Ängste. Hierzu gehört zum Beispiel die Depression.
Distanziertheit, fehlende soziale Kontakte und Bindungen, Schwierigkeiten, Gefühle zum Ausdruck zu bringen, emotionale Distanz
Missachtung der Rechte und Gefühle von Mitmenschen, extreme Selbstüberzeugtheit, Empathiemangel, Aggressivität. Hier finden sich viele Merkmale der narzisstischen Persönlichkeitsstörung.
Impulsivität, voreilige Reaktion auf innerliche und äußerliche Vorgänge, Ablenkbarkeit, Unzuverlässigkeit
Einengung auf starre, perfektionistische Standards, Kontrolle des eigenen Verhaltens und der Mitmenschen, Detailversessenheit
Instabilität von zwischenmenschlichen Beziehungen, extreme Impulsivität, unüberlegte Handlungen, Selbstverletzung, Zustände der Dissoziation (Ansprechbarkeit verringert, keine Interaktion möglich)
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