Jahresbericht
GOLDKIND-Stiftung 2024

Inhaltsverzeichnis

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Vorbemerkung

Die psychologischen Fachkräfte von psychologen-online.com stehen Kindern und
Jugendlichen aus dysfunktionalen Familien dreimal in der Woche jeweils für zwei Stunden im
Chat zur Verfügung. Die Organisation der Beraterinnen funktioniert zuverlässig mittels eines
Backup-Systems, bei dem eine Beraterin auf Standby ist und bei großem Andrang zusätzlich
hinzugezogen wird. Alle Anliegen der Ratsuchenden können so bearbeitet werden. Das ChatSystem Tidio registrierte im Jahr 2024 insgesamt 1452 Kontaktaufnahmen (Vorjahr: 819). Die
Beraterinnen verzeichneten 507 Chat-Anfragen außerhalb der Beratungszeiten (2023: 352)
und führten insgesamt 552 Live-Chat-Beratungen durch (2023: 249). Außerdem haben sie 522
Mailanfragen beantwortet (2023: 225). Einmal im Monat ergänzt eine Sprechstunde für
erwachsene Hilfswillige das Angebot, um auch Dritte zu unterstützen, die mit Kindern aus
dysfunktionalen Familien befasst sind. Eine spezielle Themen-Sprechstunde, in denen Eltern
Informationen zu spezifischen Themen (z.B. Scheidung oder Entwicklungspsychologie) und
eine Diskussionsrunde erhalten haben, hat sich mangels Interesse nicht durchgesetzt und
wurde wieder eingestellt. Das offene Chat-Angebot für Erwachsene wird mit sehr
unterschiedlichen Themenanfragen aber zunehmend genutzt und bietet einen informativen
Mehrwert. Die Mail-Beratung, die ebenfalls durch die psychologischen Fachkräfte stattfindet,
wurde konstant aktiv durch Ratsuchende aus allen Altersklassen in Anspruch genommen.
Einige Klient:innen kommen wiederholt in eine Sprechstunde, wodurch sich kontinuierliche
Beratungsprozesse ergeben – das spricht für die Verlässlichkeit und die Vertrauensbasis des
Angebots.

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Der GOLDKIND-Kern: Beratung von Betroffenen

Die psychologischen Fachkräfte von psychologen-online.com stehen Kindern und Jugendlichen aus dysfunktionalen Familien dreimal in der Woche jeweils für zwei Stunden im Chat zur Verfügung. Die Organisation der Beraterinnen funktioniert zuverlässig mittels eines Backup-Systems, bei dem eine Beraterin auf Standby ist und bei großem Andrang zusätzlich hinzugezogen wird. Alle Anliegen der Ratsuchenden können so bearbeitet werden. Das ChatSystem Tidio registrierte im Jahr 2024 insgesamt 1452 Kontaktaufnahmen (Vorjahr: 819). Die Beraterinnen verzeichneten 507 Chat-Anfragen außerhalb der Beratungszeiten (2023: 352) und führten insgesamt 552 Live-Chat-Beratungen durch (2023: 249). Außerdem haben sie 522 Mailanfragen beantwortet (2023: 225). Einmal im Monat ergänzt eine Sprechstunde für erwachsene Hilfswillige das Angebot, um auch Dritte zu unterstützen, die mit Kindern aus dysfunktionalen Familien befasst sind. Eine spezielle Themen-Sprechstunde, in denen Eltern Informationen zu spezifischen Themen (z.B. Scheidung oder Entwicklungspsychologie) und eine Diskussionsrunde erhalten haben, hat sich mangels Interesse nicht durchgesetzt und wurde wieder eingestellt. Das offene Chat-Angebot für Erwachsene wird mit sehr unterschiedlichen Themenanfragen aber zunehmend genutzt und bietet einen informativen Mehrwert. Die Mail-Beratung, die ebenfalls durch die psychologischen Fachkräfte stattfindet, wurde konstant aktiv durch Ratsuchende aus allen Altersklassen in Anspruch genommen.

Einige Klient:innen kommen wiederholt in eine Sprechstunde, wodurch sich kontinuierliche Beratungsprozesse ergeben – das spricht für die Verlässlichkeit und die Vertrauensbasis des Angebots.

Das Chat-Angebot wird weiterhin ressourcen- und lösungsorientiert mit einer wertschätzenden Haltung auf Augenhöhe geführt. Die Beraterinnen versuchen, die Klient:innen als Expert:innen für ihre eigene Situation zu stärken und bindungskorrigierende Impulse mit auf den Weg zu geben. Die Belastungssituation wird erfasst, die bisherigen Bewältigungsstrategien gewürdigt und auch Psychoedukation findet in dem Gespräch den richtigen Rahmen. Im Verlauf wird gemeinsam überlegt, ob es funktionale Bewältigungsstrategien gibt, die die dysfunktionalen Mechanismen ablösen können. Das Unterstützersystem wird überprüft und zusätzliche externe Hilfen werden installiert, wobei regelmäßig ein kooperativer Ansatz mit externen Adressen verfolgt wird, um die Klient:innen zu motivieren, diese aktiv zu nutzen, das eigene Unterstützersystem zu erweitern.

 

Darüber hinaus wurde zur Qualitätssicherung der Beratungsangebote ein weitergehendes Schutzkonzept gemeinsam mit der GOLDKIND-Beirätin Dr. Sophie-Kathrin Greiner erarbeitet. Gegenstand des Konzeptes ist nicht allein nur die Eskalationskette bei komplexen Themen wie Suizidandrohung oder Kindeswohlgefährdung, sondern auch die Gewährleistung von Datenschutz, Serverinstallation in Deutschland und die Gewährleistung der Anonymität der Kontaktsuchenden. Bei Eigen- und Fremdgefährdungsaspekten wird entsprechend des Schutzkonzepts reagiert.

 

Regelmäßige Teamsitzungen (auch mit der GOLDKIND-Geschäftsführerin Carolina Milberg) sichern zusätzlich den Erfolg der Beratungsmaßnahmen. Die Intervision entlastet die Beraterinnen, bei Bedarf wird eine Fachkraft beratend hinzugezogen (z.B. bei Themen des Kindesschutzes, Suizidalität). Die Einführung einer externen Supervision ist zusätzlich zeitnah in Vorbereitung.

 

Bei Selbstverletzung oder Panikattacken wird deeskalierend reagiert. Bei Anfragen zu Wegen zur Therapie wird umfangreich Auskunft gegeben. Bei Anfragen zu Themenbereichen, die nicht bedient werden (z.B. Teenagerbeziehungen, Schulprobleme), werden entweder in Kurzform Ratschläge weitergegeben oder die Ratsuchenden werden an passendere Adressen vermittelt. Jugendliche unter 15 Jahren werden ebenfalls an passendere Angebote weitervermittelt. Bei seltenen Fällen von Kindeswohlgefährdung wird entsprechend des Schutzkonzepts eine Kinderschutzfachkraft (Fachberatung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft für Kinderschutz laut § 8a und § 8b SGB VIII) beratend hinzugezogen und bei Bedarf das Jugendamt informiert.

 

Immer häufiger wird zudem gefragt, ob es sich bei dem Chatangebot um eine künstliche Intelligenz handelt oder ob wirkliche Personen den Chat betreuen. Die Rückmeldung ist sehr eindeutig: Eine künstliche Intelligenz wird in diesem Kontext abgelehnt, ein persönlicher Kontakt ist erwünscht und individuelle Rückmeldung wird geschätzt.

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Zahlen, Daten, Fakten

Website-Zugriffe

Das Kernprodukt der Goldkind – Stiftung für Kinder aus dysfunktionalen Familien ist digital. 190.518 Zugriffe wurden auf www.goldkind-stiftung.de im Jahr 2024 gezählt (2023: 170.355).

 

Die Website verzeichnete im Berichtsjahr 84.342 Besucher:innen (2023: 75.383). Eine Sitzung dauerte im Schnitt 2 Minuten und 42 Sekunden (2023: 2 Minuten und 12 Sekunden). Insgesamt sind bei GOLDKIND innerhalb dieses Zeitraums 1298 allgemeine Kontaktanfragen eingegangen (2023: 795). Als besonderer Erfolg ist zu konstatieren, dass ein immer größerer Teil der Zugriffe nicht in Folge von Suchmaschinen-Werbung, sondern organisch erfolgt. Das spricht für die wachsende Bekanntheit des Angebots. Mittlerweile liegt der Anteil der organischen Anfragen bei 37,90 Prozent (2023: 16,93 Prozent).

 

Die Traffic-Kampagnen von Akima erzeugen weiterhin Aufmerksamkeit und sorgten für etwa 200.000 Sichtkontakte (Impressions) je Monat und bis zu 10.000 Klicks auf die Website je Monat. Die Zahl der Conversions, also der messbaren Interaktionen auf der Website infolge eines Werbekontakts, stieg auf zuletzt etwa 1400 im Monat an. Der Schwerpunkt von Akima liegt bei den Maßnahmen nicht auf einer möglichst hohen Reichweite, sondern darauf, passgenau für die GOLDKIND-Zielgruppe die bestmögliche Information zu liefern. Die Fragestellungen und Stichworte der Reichweiten-Kampagne werden beständig aktualisiert, um die Zielgruppe möglichst ohne Streuverluste zu erreichen.

Social Media

Die Zugriffe auf den Youtube-Kanal liegen bei 91.471. Der Video-Kanal erreicht derzeit 2475 Abonnent:innen (Stand Ende November 2023: 1710). 706 Abonnent:innen konnten binnen Jahresfrist neu hinzugewonnen werden, derzeit haben 2475 den Youtube-Kanal von GOLDKIND abonniert. Meistaufgerufenes Video bleibt das von GOLDKIND-Beirat Dr. Pablo Hagemeyer über Narzissmus und Empathie (ca. 68.000 Aufrufe). Die Tiktok-Videos mit der jugendlichen Protagonistin Greta erzielten bis zu 2.500 Aufrufe bei Youtube. Die Social-MediaKanäle werden 2025 schwerpunktmäßig und mit unterschiedlicher Zielgruppenausrichtung ausgebaut.

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Personalien

Susanne Herrmann, die GOLDKIND seit der Gründung begleitet, wird ab dem 1.1.2025 festangestellt in Teilzeit die Stiftung unterstützen. Sie wird vordringlich für die bessere Vernetzung von GOLDKIND innerhalb der Branche zuständig sein, um potenzielle Kooperationspartner zu finden, zu evaluieren und mögliche gemeinsame Projekte entwickeln. Franziska Dieterle wird sich weiterhin frei um Social Media kümmern, unterstützt von einer studentischen Hilfskraft. Ferkan Saglamsoy arbeitet weiterhin frei als Webmaster und Entwickler. Grafik und Corporate Identity betreut frei Leonie Häusler und Anja Janotta ist für Texte und Bücher zuständig.

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Neue Inhalte

Podcasts

Die Podcasts werden Ende des Jahres auf einem hohen inhaltlichen Referenzniveau eingefroren. Der bisherige Dienstleister 48forward mit dem Moderator Daniel Fürg hat die Folgen übergeben. Mittlerweile sind immerhin über 60 sehr informative und viel gehörte Podcasts von GOLDKIND auf den entsprechenden Kanälen verfügbar, die restlichen vorproduzierten Folgen werden Anfang 2025 noch veröffentlicht. Alle Folgen sind auch weiterhin zu hören, werden aber nicht mehr durch neue ergänzt. Über einen eigenen PodigeeAccount kann GOLDKIND die Podcast-Folgen eigenständig und unmittelbar verwalten. Zuletzt wurden in dem Kanal pro Quartal 4900 Aufrufe erzielt, 744 Nutzer:innen haben den Podcast der GOLDKIND-Stiftung abonniert.

Neue Inhalte auf der Website

Der Beitrag „Wie finde ich meinen Weg zur Therapie“ ist bereits grafisch umgesetzt worden und wurde im November online gestellt. Er verlinkt zu den wichtigsten Hilfeadressen und zu einer detaillierten regionalen Therapeut:innen-Suche über die Kassenärztlichen Vereinigungen. Hier ist später ggf. eine Vernetzung mit empfohlenen GOLDKIND-Adressen denkbar.

Neue Spendenseite

Zur GOLDKIND-Konferenz ist zeitgleich die neue Spendenseite online gegangen, die detaillierter darüber informiert, wofür Spendengelder bei GOLDKIND genutzt werden. Eines der Ziele der GOLDKIND – Stiftung für dysfunktionale Familien für 2025 ist die vermehrte Akquise von Drittmitteln.

Neuer Imagefilm

In der Vorweihnachtszeit ist ein neuer Imagefilm gestaltet worden, der auf der Seite von GOLDKIND und beispielsweise auf dem GOLDKIND-Youtube-Kanal zu sehen ist. Hierzu wurden Footage und bereits bestehende O-Töne von GOLDKIND verwendet bzw. neugestaltet, nun allerdings mit einem deutlicheren Schwerpunkt auf der Spendenakquise. Bei Youtube ist der Film bereits über 4700-mal aufgerufen worden.

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Die erste GOLDKIND-Konferenz

Am Freitag, 21. Juni 2024, feierte die erste GOLDKIND-Fachkonferenz im Münchner ARRI-Kino Premiere und mit einem hochkarätig besetzten Podium einen großen Erfolg. Mit 70 vor Ort teilnehmenden und 50 per Streaming zugeschalteten Fachleuten richtete sie sich an Expert:innen aus den Bereichen Psychotherapie, Betreuung und Pädagogik, Forschende, Technologieexpert:innen, Stiftungen sowie Politik, Behörden und Presse. Im Mittelpunkt der fachlich anspruchsvollen Diskussionen stand das Motto: „Zukunft der Psychotherapie: Digitale Wege aus der Versorgungskrise“.

 

In seiner Eröffnungsrede mahnte Jan Fischer, Gründer der GOLDKIND – Stiftung für Kinder aus dysfunktionalen Familien, dass 23 Prozent aller Kinder heute psychologische Auffälligkeiten zeigen. Es sei wichtig, sie schnell und früh zu versorgen.

 

Über die strukturellen Auswirkungen dysfunktionaler Herkunftsfamilien bis ins Erwachsenenleben hinein und die Re-Delegation von Schuld sprachen Dr. Pablo Hagemeyer, Psychiater und Beirat von GOLDKIND, und Daniel Fürg, 48forward-Podcaster für GOLDKIND.

 

Konstantin Tengelmann hat als Kind selbst erlebt, wie kompliziert die Beziehung zu den eigenen Eltern sein kann. Im Gespräch mit GOLDKIND-Beirätin Dr. Sophie-Kathrin Greiner, Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg, schilderte er, welche gravierenden Auswirkungen sich daraus selbst im Erwachsenenalter ergeben können.

 

Jonas Lutz stellte die Initiative Digital Streetwork vor, die vom Bayerischen Staat gefördert wird. Sie bewegt sich in den digitalen Kanälen, wo Kinder und Jugendliche heute aktiv sind – und bietet unkomplizierte Hilfe an.

 

Prof. Dr. Johanna Löchner von der Universität Tübingen arbeitet seit Jahren an neuen digitalen Ansätzen in der Unterstützung der psychotherapeutischen Betreuung. Apps können die Arbeit von Psycholog:innen und Psychiater:innen gut ergänzen, führte sie aus. 

 

Was können digitale Anwendungen leisten und wo stoßen sie an ihre Grenzen? Über diese Frage diskutierte die SZ-Journalistin Dr. Christina Berndt mit dem Familienpolitiker Johannes  Becher (Mitglied des Bayerischen Landtags) und Prof. Dr. Rüdiger Pryss, Professor für Medizininformatik an der Universität Würzburg.

 

Die Vorträge werden über die Konferenz hinaus weiterverwertet: Das Video der Veranstaltung ist auf Youtube sowohl im vollständigen Stream als auch nach den einzelnen Sessions verfügbar, Zusammenfassungen sind in der Fachbibliothek verfügbar und auf Social Media werden einzelne Zitate ausgespielt. Binnen einer Woche erzielte das Video für den ganzen Stream allein 600 Klicks.

 

Die Veranstaltung mit ihrem hochkarätig besetzten Podium hat ganz entscheidend zur professionellen Markenbildung von GOLDKIND und zu einer entsprechend gesteigerten Wahrnehmung von GOLDKIND innerhalb der Branche beigetragen. Zunächst ist angedacht, die GOLDKIND-Konferenz im zweijährlichen Turnus zu veranstalten, und auf dieser, wenn möglich, auch eigene wissenschaftliche Erkenntnisse und Neuerungen vorzustellen.

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Fortbildungen

Der neue, regelmäßige Rhythmus der Fortbildungen hat sich mittlerweile vollends etabliert. Fachleute aus den Bereichen Schule, Sozialpädagogik, Kinderbetreuung frequentieren immer stärker die Online-Schulungstermine. Einmal monatlich informiert die Kinder- und Jugendpsychologin Dr. Johanna Teiser per Zoom über verschiedene Aspekte eines dysfunktionalen Familienlebens. Im Wechsel werden die Themen behandelt: „Entwicklungskrisen“, „Resilienz“ sowie „Depressionen bei Kindern – Warnzeichen erkennen“. Einige Einzelveranstaltungen so zum Beispiel über das Thema „Trauma“, über das Marie Köster referierte, ergänzen das Angebot. Insgesamt haben sich im Berichtsjahr 523 Teilnehmende für die verschiedenen Fortbildungen angemeldet. 2023 waren es noch 125 Anfragen zu Fortbildungen.

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Der Newsletter

Bereits im vergangenen Jahr implementiert, informiert seit diesem Jahr der Newsletter regelmäßig einmal monatlich Fachleute aus der Branche und thematisch Interessierte über allgemeine Themen. Angemeldete Teilnehmer:innen für Fortbildungen werden durch einen eigenen Newsletter an die bevorstehende Veranstaltung erinnert. Nach der ersten Implementierung durch die Agentur PER, die seit dem 1. Februar 2024 GOLDKIND nicht mehr unterstützt, wird der Newsletter nun inhouse betreut. Die Zahl der Abonnent:innen ist über das Jahr hinweg kontinuierlich angestiegen von 139 im ersten Quartal auf nun 450. Die Öffnungsrate der Newsletter liegt bei außergewöhnlich hohen 59 Prozent.

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Kampagne

Seit dem 1. Februar 2024 läuft eine Bewegtbild-Kampagne von GOLDKIND auf den Infoscreens Münchens – jeweils an den U- und S-Bahn-Standorten Münchner Hauptbahnhof, an der Münchner Freiheit und am Marienplatz. Möglich machen das Pro-Bono-Schaltungen durch die Ströer-Tochter Ambient Media TV. Die Kampagne läuft zunächst auf drei Jahre und kann alle zwei Monate mit einem neuen Spot bestückt werden. GOLDKIND kommt auf 3264 Einblendungen pro Monat und muss dafür lediglich die Handling-Gebühren entrichten.

 

Für die Aktion wurde GOLDKIND unter mehreren Bewerbern ausgewählt. Anfang des Jahres hatte GOLDKIND zudem ein Preisgeld von 250 Euro erhalten aus einem gemeinsamen Spendentopf der Plattform Betterplace.org und Wir Wunder, dem Spendenportal der Sparkasse. Hier wurde GOLDKIND als einer von zehn Gewinnern aus 75 Bewerbern ausgewählt.

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GOLDKIND-Materialien und -Bücher

Die beiden GOLDKIND-Bücher, bis dahin nur als Hörbücher verfügbar waren, sind nun auch illustriert und gedruckt verfügbar. Sie wurden rechtzeitig zur Konferenz fertiggestellt. Für Kinder bis 12 Jahren ist das Buch „Goldie und Cedric: Versprochen ist versprochen“ konzipiert worden – hier ist der Protagonist der Sohn einer narzisstischen Mutter. „Goldie und Alina: Zwischen den Stühlen“ ist für Kinder ab 13 Jahren. Hier ist die Protagonistin eine Young Carer und muss für die depressive Mutter volle Verantwortung übernehmen. Die Bücher wurden von Dini Martinovic durchgängig coloriert illustriert und von Leonie Häusler gesetzt (Text: Anja Janotta).

 

Zugleich sind umfangreiche Informationspakete produziert worden, die an Schulen versandt werden können. Über einen Verteiler werden diese nun testhalber an Münchner Schulen verschickt. In den Genuss kommen zunächst 110 Schulen im ganzen Stadtgebiet, die von über Zehntausenden von Schüler:innen besucht werden. Im Paket sind Informationen über GOLDKIND, Informationen für Kinder zur Kontaktaufnahme, für Lehrer:innen Karteikarten über verschiedene Ursachen dysfunktionaler Familienstrukturen und über erste erkennbare Alarmzeichen bei Kindern. Hier erfahren Helfende, wann sie hellhörig werden müssen, an welcher Stelle sie unterstützen können und wo sie ggf. weitere Hilfesysteme finden. Schulen bzw. Einrichtungen der Jugendhilfe können diese Infopakete kostenlos bestellen.

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In Planung

Website

Die Website wird neu strukturiert, damit die vielfachen Inhalte schneller und direkter gefunden werden und die passenden Inhalte gleich für die unterschiedlichen Zielgruppen (Betroffene, Helfende, Pädadog:innen) kenntlich sind. Insbesondere der Kinderbereich GOLDkinder soll deutlich abgehoben werden. Dazu wird Leonie Häusler ein entsprechendes Farbsystem entwickeln. Barrierefreiheit ist zudem für GOLDKIND ein wichtiges Thema. Die Stiftung will eine zweite parallele Seite in Leichter Sprache anbieten. Dafür wird die Projektverantwortliche Susanne Herrmann die entsprechenden Fortbildungen besuchen. Zusätzlich soll das kostenlose Plugin der Software Eye-Able integriert werden, das bei Sehbeeinträchtigungen hilft, die Seiteninhalte zu erfassen.

Auffindbarkeit der Website

GOLDKIND arbeitet weiterhin gemeinsam mit Ferkan Saglamsoy und der Agentur Akima daran, die Google-Auffindbarkeit der Website www.goldkind-stiftung.de zu verbessern. Dazu sollen zusätzlich Seiten erstellt werden mit den Profilen der GOLDKIND-Mitarbeitenden.

Wikipedia-Artikel

Ein Wikipedia-Artikel informiert bald über die Zwecke und den Aufbau der Stiftung im Netz. Das unterstreicht nochmals die Seriosität der Stiftung und dient außerdem der Markenbekanntheit.

Starke Präsenz bei Branchenveranstaltungen

Beim DGVT-Kongress von 19. bis 23. März wird GOLDKIND-Beirat Prof. Michael Borg-Laufs für sein Werk geehrt. Auf dem Kongress wird es auch ein Panel geben, in dem die Stiftung GOLDKIND von dem Preisträger und unseren Psychologinnen vorgestellt wird und auf dem – gemeinsam mit Prof. Dr. Johanna Löchner (Universität Tübingen) – über die Chancen und Risiken von digitalen Therapieangeboten diskutiert wird.

 

GOLDKIND ist zudem mit einem eigenen Stand auf dem 18. Kinder- und Jugendhilfetag vom 13.-15. Mai in Leipzig präsent, der vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Er findet nur alle drei bis vier Jahre statt und gilt als die größte Veranstaltung Europas für die Jugendhilfe. Dies dient vor allem der stärkeren Vernetzung innerhalb der Branche und soll eine weitere Aufmerksamkeit für die Marke GOLDKIND erzielen.

Vor-Ort-Hilfe

Der Kern des Hilfsangebots der GOLDKIND – Stiftung für Kinder aus dysfunktionalen Familien ist digital. In der jüngsten Vergangenheit hat sich allerdings gezeigt, dass oftmals die digitalen Angebote an ihre Grenzen stoßen und eine direkte Hilfe vor Ort Kinder aus dysfunktionalen Familien besser und effizienter erreichen kann. Mit einigen Pilotprojekten geht GOLDKIND diese Vor-Ort-Hilfe nun an. Zum einen in Form einer Unterstützung von Patenprogrammen, die Kinder begleiten, deren familiäre Umstände beeinträchtigt sind. Hier ist GOLDKIND bereits seit Anfang des Jahres 2024 Unterstützer des Angebots Compagnon des BKH Augsburg. Auch mit der Gesellschaft für Soziale Arbeit in München gibt es Pläne für ein Patenprogramm. Zum anderen ist auch eine GOLDKIND-Sprechstunde geplant, zunächst im Modell in München. Ein Ausbau – gegebenenfalls auch über weitere Partner – ist nicht ausgeschlossen.

GOLDKIND-App

Die App soll Kinder und Jugendliche aus dysfunktionalen Familien auf digitalem Weg unterstützen – auf ihrem alltäglichen Begleiter, dem Smartphone. Sie dient als sicherer Raum für emotionale Entlastung und Problembewältigung im Alltag. Das inhaltliche Angebot wird eine Kombination aus personalisierter KI mit psychologischen Ansätzen und spielerischen Elementen sein. Der KI-Chatbot wird zur ersten Einschätzung des Bedarfs eingesetzt. Es sollen Selbsthilfe-Übungen mit Fortschritts-Dashboard verfügbar sein, es wird interaktive Elemente geben und eine Hinführung zu Notfallkontakten und Weiterführung zu anderen Hilfestellen, falls tiefergreifende Unterstützung nötig ist.

 

Zunächst ist die Entwicklung eines Prototyps geplant, um damit dann noch weitere Partner und Unterstützer zu rekrutieren. Höchstes Augenmerk legt GOLDKIND dabei auf den Datenschutz und die Sicherheit für Kinder, die Akzeptanz und das Vertrauen der Zielgruppe sowie eine ausreichende Qualitätssicherung durch Expert:innen aus Psychologie und Pädagogik.